Narben



Nach jeder Gewebsverletzung leitet der Körper sofort einen Wundheilungsprozess ein, in den verschiedene epidermale und dermale Zellen involviert sind. Für eine geregelte Beseitigung von geschädigten Zellen und den Wiederaufbau von Bindegewebsstrukturen müssen die Aufbau- und Abbau-Prozesse im Bindegewebe bei den einzelnen Wundheilungsstadien immer in einem strikt abgestimmten Verhältnis vorliegen. Kommt es zu Störungen in diesem Verhältnis, können Komplikationen wie hypertrophe Narben, Keloide oder nicht heilende Wunden entstehen.

Die Struktur von Narben variiert in der Regel. Bei einem Keloid existieren keine scharfen Narbengrenzen. Die Wulstbildung dehnt sich über die beschädigte Stelle hinaus aus und betrifft damit auch intakte Hautareale. Eine hypertrophe Narbe beschränkt sich dagegen nur auf die beschädigte Stelle und weist durch eine übermäßige Produktion von Bindegewebsfasern eine eher wulstige, erhobene Struktur auf.

Bei einer Wundheilung spielen vor allem solche Hautzellen wie Keratinozyten und Fibroblasten eine wichtige Rolle. Sie wandern aus dem umliegenden gesunden Gewebe in die Wunde, um dort neue Matrix zu produzieren und auf diese Weise kontraktile Kollagenstrukturen zu bilden. Am Ende der Fibroblasten-Proliferationsphase kommt es bei einer normalen Entwicklung zum massiven Zelltod der Myofibroblasten durch Apoptose. In hypertrophen Narben und Keloiden bleiben diese Zellen allerdings über Jahre erhalten, was im Wesentlichen zur Entstehung von überschüssigem Narbengewebe führt.

Bislang existieren noch keine Behandlungsmethoden, um Narben vollständig und spurlos zu entfernen. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten steife Narbenstrukturen wieder zu lockern und die Wulstbildungen zu reduzieren. Je nach angewendeter Methode können Behandlungsergebnisse stark variieren. Zu konventionellen Behandlungsmethoden gehören z.B. Lasertherapie, Mikrodermabrasion, Elastokompression, Ultraschalltherapie sowie die Anwendung von Steroiden und Retinoiden.

Neue Erkenntnisse



Die neuesten Behandlungsmöglichkeiten für Narben basieren auf Erkenntnissen, die man aus Experimenten im Zusammenhang mit Zink-abhängigen Endopeptidasen, den sog. MMPs (Matrix Metalloproteinasen) gewonnen hat. Unterschiedliche MMPs können Proteine und andere Bestandteile der Extrazellulären Matrix (EZM) abbauen und sind in einer erhöhten Konzentration in verschiedenen Stadien der Wundheilung vorzufinden. Während MMP-1 für Reepithelialisierung und MMP-3 für das Schrumpfen der Wunde verantwortlich sind, spielt das MMP-2 eine wesentliche Rolle bei der Umstrukturierung der EZM. Denn nur in einem lockeren Gewebe können die „Reparaturzellen“ migrieren und sich differenzieren. Darum weisen auch die neugebildeten kontraktilen Kollagenstrukturen einen deutlich höheren Gehalt an MMPs auf. Die Anwendung von MMP-Inhibitoren kann die überschüssige Kollagenproduktion erheblich reduzieren, was ein wichtiger Ansatz zur Behandlung von pathologischen Narben sein kann.

Hyaluronsäure (HA) ist die zweite wichtige Komponente bei Wundheilung und Narbenbildung. Die Überproduktion von diesen wasserbindenden Molekülen kann die EZM auflockern und die Umgebung so für die „Reparaturarbeit“ deutlich verbessern.

LDM®-Technologie



Durch die Anwendung der LDM®-Technologie kann die MMP-Aktivität bei einer Wundheilung modifiziert und die HA-Produktion gesteigert werden, was zur lokalen Auflockerung der EZM führen kann. Dies wurde bereits in eigenen histologischen Untersuchungen demonstriert.

In einer Pilotstudie von Wellcomet® mit 11 Patienten mit unterschiedlichen Narbentypen (Aknenarben, hypertrophe Narben und Keloide) wurde gezeigt, dass die Narben nach einer Behandlungsserie von 6-10 Behandlungen um bis zu 80% reduziert werden konnten. Auch die Rötungen von Narben könnten verbessert werden. Alle Patienten mit schmerzhaften kontraktilen Narben wiesen nach der Behandlung eine signifikante Schmerzreduktion von mindestens 3 Punkten auf der NRS (Numerical Rating Scale) auf.

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